Via Aurea - das Projekt
Im Rahmen des 3. Gasteiner Kulturtages 1998, der unter dem Motto "Tauerngold" stand, wurde der Verein "Via Aurea", Wege des Tauengoldes, gegründet.
Es handelt sich dabei um ein länderübergreifendes, erlebnisorientiertes, montanhistorisch fundiertes Kultur- und Tourismusprojekt, zu dem sich die acht Gemeinden rund um die Goldberggruppe der Hohen Tauern Bad Gastein, Bad Hofgastein, Großkirchheim, Flattach, Mallnitz, Obervellach, Lend/Embach und Rauris zusammengeschlossen haben.
Die Aufwertung der alten Via Aurea als europäische Route von kulturellem, historischem und landschaftlichem Wert, zur Förderung des Fremdenverkehrs und zur wirtschaftlichen Entwicklung der berührten Regionen steht im Zentrum der Vereinstätigkeit.
Zum Vereinszweck gehören unter anderem:
- die Thematisierung der Montangeschichte des Gold- und Silberbergbaues der Region
- die Erarbeitung eines erlebnisorientierten Säumer-, Reit- und Wanderwegenetzes rund um die Goldberggruppe
- die Vermarktung der Goldwaschplätze in Bad Gastein, Bad Hofgastein und Rauris
- die Sanierung und sinnvolle Revitalisierung der noch vorhandenen historischen Bausubstanz
- die Errichtung (Bräu-Moser Haus, Bad Hofgastein, Oberstbergmeisterhaus Obervellach) und Vernetzung von Museen und Freilichtmuseen, basierend auf archäologischen und montanhistorischen Forschungen und Untersuchungen
- die Organisation eines Bergbaukongresses im Oktober 2000
- die Organisation einer internationalen Ausstellung "Gold der Hohen Tauern" 2005
- die Ausarbeitung eines gemeinsamen Marketingkonzeptes mit Unterstützung der beiden Landesregierungen von Kärnten und Salzburg sowie den örtlichen, regionalen und Landestourismusverbänden.
Univ.Doz. Dr. Franz Schausberger und LR Georg Wurmitzer
Die Präsentation des Gesamtkonzeptes durch LH Univ.Doz. Dr. Franz Schausberger und
LR Georg Wurmitzer fand am 7. August 2000 in Alt-Böckstein statt.
Die Grundgedanken, die diesem Projekt zugrunde liegen, sind einfach - nämlich das zu bewerben und zu vermarkten, was die Regionen an Attraktionen rund um die Mystik des Tauerngoldes zu bieten hat.
Kooperationen mit:
- den beiden Landesregierungen von Salzburg und Kärnten
- der Universität Salzburg, Institut für Geschichte, Univ.Prof. Dr. Heinz Dopsch
- der Universität Wien, Institut für Ur- und Frühgeschichte, Univ.Prof. Dr. Andreas Lippert
- der Technischen Universität Wien, Institut für Denkmalpflege, Univ. Prof. Dr. DI Manfred Wehdorn
- der Montanuniversität Leoben, Univ.Prof. DI DDr. Gerhard Sperl
dem Nationalpark Hohe Tauern, DI Harald Kremser und Ing. Manfred Höger - der Schatzkammer Hohe Tauern, Alfred Winter
dem Referat für Volkskultur der Salzburger Landesregierung, Mag. Lucia Luidold - der Initiative "Schätze aus Salzburgs Boden", Univ.Prof. Dr. Wolfgang Vetters
- der Gasteinertal Tourismus Gesellschaft (GTG), Gernot Riedel
den örtlichen Tourismusverbänden
.... und natürlich mit den zahlreichen unterstützenden Mitgliedern.
Merkmale und allgemeine Ziele
Förderung einer qualifizierten touristischen Entwicklung der Regionen, durch welche die Via Aurea führt, in Übereinstimmung mit der jeweiligen Eignung, den betreffenden Möglichkeiten und den bestehenden naturalistischen und kulturellen Merkmalen. Dies soll durch die Aufwertung und die Förderung der Möglichkeiten und durch die Wiederentdeckung des Natur-, Kunst- und Architekturgutes geschehen.
Besondere Ziele
- Ankurbelung der qualifizierten Touristiknachfrage und Ausbau des Angebotes zur Unterstützung der Wirtschaftszweige.
- Anreiz und Unterstützung für Maßnahmen zur Neuentdeckung, Pflege und Revitalisierung bestehenden kulturellen, historischen, architektonischen und landschaftlichen Gutes.
- Durch die Entwicklung des historisch-landschaftlichen, erlebnisorientierten Fremdenverkehrs - Förderung eines allgemeineren Prozesses der Integration und des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Austausches mit den benachbarten Regionen, auch auf Universitätsebene.
- In weiterer Folge Ausbau der zwischenmenschlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den anderen Regionen Europas: Venetien, Friaul, Trentino-Südtirol, Tirol und Bayern.
- Gemeinsamer Entwurf, Durchführung und Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen aller sich entwickelnden Wirtschaftssektoren längs der symbolischen Strecke des alten Straßenzuges im Rahmen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Via Aurea soll den Regionen eine zusätzliche Attraktivität verleihen und den Gästen eine Bereicherung und Abwechslung zu den bereits bestehenden Angeboten bieten. Es ist wichtig zu betonen, dass dieses Tourismusangebot den Regionen nicht künstlich aufgesetzt wird, sondern aus deren eigener Kulturgeschichte entwickelt wurde. Wenngleich der Goldbergbau längst eingestellt ist, so lebt seine Tradition dennoch weiter, Spuren und Stätten des ehemaligen Bergbaubetriebes, sowie zahlreiche Gewerkenhäuser sind heute noch endrucksvolle Zeugen der Zeit des Goldrausches in Kärnten und Salzburg.
Durch die jahrelangen, wissenschaftlichen Forschungen in diesen Regionen, ist eine solide Basis für die Arbeit von Via Aurea gelegt worden. Dem Besucher sollen nur wissenschaftlich bestens fundierte Erkenntnisse vermittelt werden, diese jedoch in einer durchaus unterhaltenden und mitreißenden Form. Die Faszination, die Gold auf den Menschen immer noch auszuüben vermag, soll dabei positiv eingesetzt werden.
Ziel ist es, die gemeinsamen Ressourcen dieser Orte auf dem Gebiet des Gold- und Silberbergbaues, wie Bergbaumuseen, Schaubergwerke, Goldwaschanlagen, historische Abbaustätten und Bergbaugebäude, die verbindenden Säumer- und Wanderwege zu erfassen und zu koordinieren. Gemeinsame Broschüren und Prospekte, Schautafeln an historischen Objekten, aber auch Führungen sollen den Gast in die Welt des Goldbergbaues, der Abbaumethoden und der damaligen Lebensweise einführen. Information, Unterhaltung und Erlebnis sollen dabei verschmelzen. Wer Abenteuer und Erlebnis sucht, soll ebenso auf seine Kosten kommen, wie der an Kulturgeschichte interessierte Besucher, daher soll Via Aurea in mehreren Formen erlebbar gemacht werden.
Teilbereiche der Via Aurea
Um die reichhaltigen Aufgaben innerhalb des Vereines aufzugliedern, wurden Teilbereiche geschaffen, welchen jeweils kompetente, mit der Materie vertraute Personen als Bearbeiter vorangestellt wurden.
- Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Mag. Fritz Gruber
- Archäologie: Univ. Prof. Dr. Andreas Lippert und Univ.Prof. Dr. Claudia Theune
- Geologie: Univ.Prof. DDr. Gerhard Sperl
- Goldwaschen: Mathias Schock
- Knappenwelt: Walter Wihart