Via Aurea - das Wappen
Das Wappen Kaiser Maximilians I.
Kaiser Maximilian I., geb. 22. 03.1459, gest. 12. 01. 1519.
Deutscher Kaiser von 1493-1519
Auf dem nach rechtsgerichteten Adler der aufgelegte gespaltene Schild. Rechts Österreich, links das Wappen Altburgunds. Um das Wappen die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies.
Kaiser Maximilian I. hat die kaiserliche Heraldik (Wappenwesen) wie kein zweiter beeinflusst. Es hängt dies auch mit dem Künstlerkreis um den Kaiser zusammen, aber auch mit der Freude Maximilians an der Herstellung seiner Wappen in den verschiedensten künstlerischen Techniken: Holzschnitt und Malerei.
Für ihn waren die heraldischen Schöpfungen, wie alle seiner graphischen Unternehmungen, eben auch wertvollstes Propagandamittel.
Maximilian hat gelernt, in heraldischem Sinn zu abstrahieren. An die Stelle einer Summe von Wappen für die Österreichischen, und die unter ihm erworbenen Burgundischen Länder trat unter ihm der erste Typus des "Genealischen Wappens" zunächst geviert, dann später meist gespalten von Österreich und Burgund (1480).
Die Kette des Goldenen Vlies Ordens ist am Kaiserlichen Wappen in einem Kaiser-Portrait von Dürer aus dem Jahr 1519 erstmals feststellbar.
Durch die Hochzeit der einzigen Tochter Herzog Karl des Kühnen von Burgund, Maria von Burgund, mit Kaiser Maximilian, kamen 1477 die Burgundischen Besitzungen an Österreich.
Ebenso kam der Hoforden des Goldenen Vlieses (gestiftet 1430 durch Herzog Philipp den Guten von Burgund) an das Haus Österreich. Außer der Burgundischen Erbschaft erhielt er durch den Tod seines Vetters Erzherzog Siegismund von Österreich, dessen Österreichischen Landes-anteil an Tirol. Auch erwarb er Görz und Gradiska sowie Teile des Pustertales.
Kaiser Maximilian war wohl immer auf der Suche nach neuen Einnahmen. Daher auch sein Interesse am Bergbau und den Edelmetallen Silber und Gold, die er für seine umfangreichen Feldzüge, aber auch als großer Förderer der Gelehrten, Künstler und Universitäten benötigte. Aber auch als Sammler und Förderer, als Schöpfer der neuen Infanterie-Form und Verbesserer der neuen großen Geschützformen benötigte er fortwährend Geld in großen Mengen.
Das Bergrecht, wie es im Schwazer Bergbuch von 1556 festgehalten ist, baut hauptsächlich auf den Berggesetzen Kaiser Maximilians I. auf. Dieser hat kurz nach seinem Regierungsantritt im Jahre 1490 die von den Bergbaubetreibenden "erfundenen" bergrechtlichen Bestimmungen bestätigt und zwischen 1494 und 1517 durch eine Anzahl Rechtsakte die von den Bergsynoden beschlossenen Ordnungen erweitert und bekräftigt.
So erhielt schließlich der "Codex Maximilianeus" 422 Artikel, zu denen bis 1556 weitere Instruktionen, Ordnungen und Erfindungen gekommen sein dürften, die in ihrer Gesamtheit nur schwer zu überschauen waren und die Rechtsverhältnisse im Bergbau eher verwirrten.
Der Bergbau und die daraus gewonnenen Endprodukte, Silber wie Gold, waren jedoch immer von zentralem Interesse für Kaiser Maximilian den I. von Österreich.