Die Römer waren die ersten
Waldentwicklung
anhand der Pollenanalyse
Die pollenanalytischen Untersuchungen von Professor Dr. Friedrich Kral, Universität Wien, erbrachten das bedeutsame Ergebnis, dass im Bereich des Oberen Bockhartsees bereits um etwa 4000 vor Christi Geburt Menschen als Zeitgenossen des berühmten "Ötzi" anwesend waren und Rodungsarbeiten durchfürhten.
Besonders eindrucksvoll ist das völlige Fehlen von Baumbewuchs im Nassfeld und im Bockharttal zur Römerzeit.
Auf spezifisch südlichen Einfluss lassen sich die im Nassfeld nachgewiesenen Pollen von Walnuss und Kastanie zurückführen. Allgemein gelten beide Baumarten als "Importe" durch die Römer in die Alpgengegenden.
Goldguss-Model
Magdalensberg
Die unter Leitung von Prof. Dr. Piccotini durchgeführten Grabungen am Magdalensberg brachten auch kleine Goldschmelzöfen sowie Gussformen für Goldbarren an den Tag.
Im Bild eine solche Gussform mit der Schrift "... ex noricis (aurariis)", "von den norischen Goldleuten". Die Phallusdarstellung auf dem Schmelzmodel steht als Fruchtbarkeits-symbol für Üppigkeit, hier wohl für üppiges Goldschmelzen.
Bergkristallfunde
Magdalensberg
Bei Ausgrabungen am Magdalensberg (Kärnten) kam eine Sammlung von Bergkristallen aus der Römerzeit zu Tage.
Dr. Niedermaier vom Naturhistorischen Museum (Wien) konnte an Hand der Begleitmaterialien die Herkunft der Bergkristalle vom Sonnblickmassiv bzw. vom Ankogelmassiv als wahrscheinlich nachweisen.
Es ist nicht daran zu zweifeln, dass römische Mineraliensammler die Tauern durchstreiften und dabei auch Gold und golhältige Erze entdeckten.
Römerstraße
am Korntauern / Sumpfboden
Die Doppelkehre auf der Nordflanke des Korntauerns ist ein sichtbares Zeugnis der hohen Straßenbaukunst der Römer. Die Straße überwindet eine Höhendifferenz von rund 1300 Meter - weist aber eine durchgängige Steigung von nur 10 Prozent auf.
Mit 2450 m Seehöhe waren die Tauernübergänge am Korntauern und Mallnitzertauern die höchstgelegenen Punkte des römischen Imperiums, die mit Wagen erreicht werden konnten. Während die Straße über den Korntauern militärischen Zwecken (im Zuge der Markomannenkriege) diente, führte die Straße über den Mallnitzertauern mitten in das Bockharter Bergbaugebiet und endete dort.
"Römerspitz"
am Korntauern
Blick vom Passübergang auf die markante "Römerspitz" östlich des Korntauerns. Der Name als solcher ist nicht beweiskräftig, da er wahrscheinlich erst im
16. Jahrhundert geprägt wurde. Trotzdem ist er wichtig, und zwar als Zeugnis für die Volkstradition, die seit je das Wissen von der Anwesenheit der Römer in den Tauern weitergab.
In diesem Zusammenhang sind auch die ebenfalls bereits für das 16. Jahrhundert nachweisbaren Ausdrücke "Heidenweg", "Heidenschlacke", "Römerstollen" der Beachtung wert.
Römerstraße
Mallnitzer Tauern
Die Straßenanlage am Mallnitzer Tauern ist an Kühnheit der Trassenführung kaum zu überbieten. Sie querte an einer Stelle eine steile Felswand mittels einer extrem hohen talseitigen Böschungsmauerung.
Im anschließenden flacheren Teil der Felsgegend wurde die Fahrbreite von durchschnittlich 3,8 m aus dem bergseitigen Bereich herausgemeißelt. Nach Querung einer "fließenden" Großblockhalde erzielte man die gewünschte Breite wieder durch talseitigen Mauerungen, die auf langgestreckten Sockelnischen ruhten, welche ebenfalls in das Gestein eingemeißelt waren.
Römerstraße Laschgalm
Mallnitz
Blick nach Norden auf den Bereich der Jamnigalm (im unteren Bildbereich) und der Laschgalm (an der Waldgrenze ober der Jamnigalm) bei Mallnitz.
Von der Jamnigalm zieht sich eine deutliche Linie weit nach rechts hinüber - es ist die Trasse der ehemaligen Römerstraße. Die Steigung liegt bei 8% bis 10%, die Breite bei 3 bis 5 Metern. Im linken oberen Bildbereich sind die Kehren einer neuzeitlichen Almstraße gut zu erkennen. Rechts unten, noch im Waldbereich, der Parkplatz der Jamnigalm-Straße (Aufnahme Rüdiger Zimburg)
Römerstraße
am Bockhart
Die eindrucksvollen Reste der Römerstraße am Bockhart. Es ist erstaunlich, dass man sich nicht scheute, mit großem Arbeitsaufwand die Straße mitten durch die Großblockhalde zu trassieren. Die talseitigen Stützmauern sind bis zu 3 m hoch.
Der bergseits weisende Schenkel der Kehre verliert sich im Steilgelände, das noch dazu von Bergbauhalden überprägt ist.