Historische Persönlichkeiten
Jacob Fugger
Der prominenteste Gewerke des Tauerngoldbergbaues war zweifellos Jacob Fugger der Reiche (1459 bis 1525) aus dem bekannten Augsburger Handelshaus, dessen Handelsgesellschaft über ganz Europa verbreitet war.
Er uns sein Bruder Ulrich engagierten sich im Gastein-Rauriser Bergbau von 1489 bis 1511. Ihr Hauptinteresse galt am Anfang allerdings dem Goldhandel. Sie kauften alles an Gold und Silber auf, dessen sie habhaft werden konnten und führten es nach Venedig.
Mit der Eröffnung einer eigenen Münzstätte in Salzburg im Jahre 1501 wurde die Ausfuhr von Edelmetall strengstens verboten. Deswegen und wegen eines für sie negativ endenden Prozesses gegen ihren Rauriser "Faktor" (=Außenstellenleiter) gaben sie allmählich ihre montanistischen Besitze auf.
Als Nachfolger traten meist die Gewerken Zott in Erscheinung, die beispielsweise in Gastein allen Realitäten- und Waldbesitz aufkauften.
Christoff Weitmoser
Christoff Weitmoser war jener Gewerke des gesamten Tauerngoldbergbaues, der es mit Abstand zu größtem Reichtum brachte.
Seine Familie stammte aus ärmlichen bäuerlichen Verhältnissen, doch gelang im Rahmen des bergmännischen Lehenschaftssystems der Aufstieg in die Position eines Großgewerken und Kaiserlichen Rates. Äußeres Zeichen seines Reichtums ist die vierfache Goldkette, die er um den Hals trägt.
Noch heute erinnert an ihn das "Weitmoserschlössel" in Hofgastein. Dies war sozusagen sein Privatschloss. Der "Firmensitz" hingegen befand sich im Zentrum von Bad Hofgastein, etwa an der Stelle des heutigen Hotelkomplexes "Norica".
Ignaz Rojacher
Ignaz Rojacher, ein gebürtiger Rauriser, arbeitete im Bergbau am Goldberg. Als der Staat an der Weiterführung des Betriebes kein Interesse mehr hatte, ergriff Rojacher seine Chance und 1875 pachtete und 1880 kaufte er dann das Unternehmen, einschließlich der Realitäten in Kolm Saigurn.
Rojacher, der unter dem Namen "Kolm Naz" bis heute bekannt geblieben ist, war für alle technischen Neuerungen aufgeschlossen. So baute er von der Kopfstation der Aufzugsmaschine (2170 m) aus eine sogenannte "Bremsbahn" bis fast auf die Höhe des Goldberger Knappenhauses auf 2340 m Seehöhe hinauf.
Weiters nahm er bereits 1884 ein kleines Elektrizitätswerk in Betrieb, das das zu einer Fremdenherberge erweiterte Haus in Kolm-Saigurn mit 40-Watt Lampen beleuchtete. Auch stellte er eine Telefonver-bindung zwischen Rauris und dem Sonnblickgipfel her.
Wenn sich auch der große wirtschaftliche Erfolg im Bergbau nicht einstellte, so bleibt doch sein Name aus einem anderen Grunde der Nachwelt in Erinnerung: Er ist der Initiator und Erbauer des ersten Wetterobservatoriums am Hohen Sonnblick.